Blog

Die 24-Stunden-Wechselregelung verändert den Markt – auch für die Immobilienwirtschaft

Im Interview mit unserem Partner Enloc, dem Smart-up der Immobilien- und Energiewirtschaft. Enloc verbindet zwei Welten: Energieversorgung und digitale Prozessoptimierung. Als innovativer Energieversorger liefert das Unternehmen nicht nur Strom und Gas, sondern denkt bereits einen Schritt voraus. Mit eigens entwickelten Softwarelösungen wie EN.Tab oder der Plattform EN.Gine bietet Enloc digitale Werkzeuge, die alltägliche Prozesse rund um Energiebelieferung, Leerstandsmanagement und Zählerwechsel effizienter, transparenter und papierlos darstellen. Im Zentrum steht dabei die Vision, Energieversorgung neu zu denken – nutzerfreundlich, nachhaltig und digital.

Wir haben Enloc zu der neuen 24-Stunden-Lieferantenwechsel-Regelung und deren Auswirkungen auf Vermieter, Mieter und weitere Marktteilnehmer befragt.

Die neue 24h-Wechselregelung (LFW24) – was steckt dahinter?

Seit dem 6. Juni 2025 gilt die neue gesetzliche Regelung: Innerhalb von 24 Stunden kann ein neuer Stromanbieter verbindlich ausgewählt werden. Was steckt eigentlich dahinter?

Die Bundesnetzagentur möchte den Energiemarkt schneller, digitaler und verbraucherfreundlicher gestalten. Wer heute den Anbieter wechselt, soll schon morgen Rückmeldung vom neuen Versorger erhalten – ganz ohne Papierkram oder tagelanges Warten. Damit das funktioniert, müssen viele Marktrollen enger zusammenarbeiten und ihre Prozesse digitalisieren.

Was sind die größten Veränderungen im Alltag von Mietern?

Zum einen die Geschwindigkeit, denn Strom kann quasi in Echtzeit umgestellt werden. Zum anderen aber auch die Verantwortung, denn bei einem Einzug ist es nun wichtig, sofort einen Stromvertrag abzuschließen. Wer das versäumt, riskiert die Belieferung zum teuren Ersatzversorgungstarif. Das Bewusstsein dafür muss erstmal geschaffen werden. Außerdem wird es für Verbraucher deutlich einfacher und schneller, auf Preisänderungen am Strommarkt zu reagieren. Statt wie bisher mehrere Tage oder sogar Wochen auf den Anbieterwechsel warten zu müssen, kann künftig, unter Beachtung der vertraglichen Kündigungsfristen, innerhalb eines Tages ein neuer Stromanbieter gewählt werden. Die Auftragsbestätigung des Wechsels erfolgt innerhalb von 24 Stunden, der Lieferbeginn erfolgt jedoch frühestens 10 Werktage nach Bestätigung.

Wohnungsverwaltungen müssen umdenken

 Wie betrifft das Wohnungsverwaltungen konkret?

Es verändert die Art und Weise, wie Ein- und Auszüge organisiert werden. Bisher konnte man Strom oft rückwirkend anmelden. Das geht seit Juni nicht mehr. Wenn ein Mieter einzieht, muss der Zählerstand dokumentiert und der Wechselprozess direkt angestoßen werden. Je nach Organisation kann das eine deutliche Umstellung bedeuten. Die gute Nachricht: Wer schon digital arbeitet, ist hier klar im Vorteil. Dies bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, da jeder Beteiligte sich an die schnelleren Abläufe anpassen und eventuelle Hürden überwinden muss.

MaLo-ID als Schlüssel zur Digitalisierung

Was muss technisch beachtet werden? Gibt es etwas, das gerne übersehen wird?

Definitiv. Die Malo-ID (Marktlokations-Identifikationsnummer) ist sozusagen der Fingerabdruck eines Stromanschlusses – eine eindeutige Identifikation, vergleichbar mit einer IBAN im Bankwesen. Sie ermöglicht es, den Stromanschluss schnell und fehlerfrei zuzuordnen. Für einen Anbieterwechsel ist sie Pflicht. Wer sie nicht zur Hand hat, kann sie aber über den Netzbetreiber innerhalb von zwei Stunden anfordern. Unser Tipp: Malo-IDs systematisch in den Wohnungsunterlagen hinterlegen – das erspart im Alltag viel Stress. Ansonsten ist die Malo-ID auf der Stromrechnung des aktuellen Anbieters zu finden. Falls sie dort fehlt, kann der zuständige Netzbetreiber sie innerhalb von zwei Stunden über eine zentrale Schnittstelle bereitstellen.

Und wie funktioniert das Zusammenspiel mit Netzbetreibern oder Lieferanten?

Für das Gelingen des 24-Stunden-Lieferantenwechsels spielt die enge Zusammenarbeit aller Marktakteure eine zentrale Rolle – insbesondere die Netzbetreiber stehen dabei im Fokus. Sie sind verantwortlich für die technische Abwicklung des Wechsels und müssen künftig innerhalb eines Tages alle relevanten Daten mit Lieferanten und Messstellenbetreibern austauschen. Das klappt nur, wenn die Systeme auf Echtzeitkommunikation ausgelegt sind. Wir setzen hier auf standardisierte Datenformate und enge Integrationen, z. B. auch über Marktpartner-Schnittstellen. Ziel ist es, dass der Wechsel vollständig digital und fehlerfrei abläuft – ohne Rückfragen oder Papierformulare. Nur wenn alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten, kann der neue, dynamische Energiemarkt sein volles Potenzial entfalten.

Automatisierte Leerstandsversorgung – Enloc x casavi

Warum mit casavi?

Viele casavi-Kunden – potenziell bis zu 1.700 Verwaltungen – stehen aktuell vor der Herausforderung, die Leerstandsversorgung effizient und digital abzuwickeln. Häufig scheitert es dabei an einer schlechten Datenqualität, wie unvollständigen Zählerdaten, fehlenden MaLo-IDs oder manuell geführten Prozessen. Genau hier sehen wir als Enloc großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit casavi. Die Kombination aus casavis etablierter Marktposition und unseren digitalen Energieprozessen bietet aus unserer Sicht eine ideale Basis, um Verwaltung und Energieversorgung nahtlos zu verbinden. Das spart Zeit, verhindert Fehler und sorgt dafür, dass Leerstand sofort und rechtssicher versorgt wird.

Was sollten Immobilienverwaltungen jetzt konkret tun?

Datenqualität prüfen

  • Vollständigkeit und Korrektheit von Malo-IDs und Zählernummern sicherstellen
  • Stammdaten strukturiert erfassen und pflegen

Digitale Prozesse aufbauen

  • Auf digitale Tools zurückgreifen, um Wohnungsabnahmen, Wechselprozesse und Leerstandsversorgung zu automatisieren
  • Medienbrüche vermeiden, Abläufe standardisieren

Mieter aktiv informieren

  • Willkommens-E-Mails mit Hinweisen zur neuen gesetzlichen Regelung versenden
  • Auf Eigenverantwortung beim Stromanbieterwechsel hinweisen

Best-Practice: Mieterwechsel im digitalen Workflow

Wie sieht eurer Meinung nach ein Best-Case-Prozess bei einem Mieterwechsel aus?

Der Klassiker – Mieter zieht aus, Zählerstand wird mit unserer digitalen App EN.Tab erfasst, welche das klassische Papierprotokoll ersetzt, und der Strom wird zum Stichtag abgemeldet. Wir übernehmen in dieser Zeit die Leerstandsbelieferung. Dann meldet der neue Mieter seinen Tarif direkt an. Alle Vorgänge laufen digital, die Daten sind konsistent und die MaLo-ID ist im System hinterlegt. Das Ergebnis: kein Zeitverlust, keine Unterbrechung und keine Zusatzkosten. Mit diesen Maßnahmen können sowohl Verbraucher als auch Vermieter von der neuen Regelung profitieren und die Vorteile eines modernen, flexiblen Energiemarktes bestmöglich nutzen.

Fazit

Die 24-Stunden-Wechselregelung stellt eine grundlegende Transformation des Energiemarktes dar, die weitreichende Auswirkungen auf alle Beteiligten, insbesondere aber auf die Immobilienwirtschaft hat. Während sie für Mieter eine höhere Flexibilität und schnellere Reaktionsmöglichkeiten auf Preisänderungen bietet, fordert sie von Wohnungsverwaltungen eine Neuausrichtung ihrer Prozesse und eine konsequente Digitalisierung. Die Sicherstellung der Datenqualität, der Aufbau digitaler Prozesse und die aktive Information der Mieter sind dabei entscheidende Schritte. In diesem Kontext bietet die Partnerschaft zwischen Enloc und casavi eine ideale Lösung, um die Herausforderungen der automatisierten Leerstandsversorgung zu meistern und einen reibungslosen, effizienten sowie rechtssicheren Mieterwechsel im Sinne der neuen Regelung zu gewährleisten.

Entdecken Sie Enloc und profitieren Sie von dieser und weiteren tollen Funktionen, die unser Partner für Sie bereit hält.